Pierre Favre

Artikelnummer CR364

Limited CD Edition (AUSVERKAUFT!)
nur noch Files erhältlich

 

veröffentlicht am 31. Oktober 2008

Konzertmitschnitt vom 27. Oktober 2007 anlässlich des »zoom in« Festival für improvisierte Musik im Berner Münster.
Wenn Pierre Favre erzählt, reicht Sprache nicht hin – seine Musik vereint Lyrik, Epik und Dramatik in einem schillernden Bilderreigen; keine Nuance ist zu subtil, als dass er sie seinem reichhaltigen Instrumentarium nicht entlocken könnte. Der »Poet der Perkussion« präsentiert hier ein halbstündiges Solokonzert in sechs Bildern, das im Oktober 2007 anlässlich des »zoom in«-Festivals im Berner Münster mitgeschnitten wurde. Der grosse sakrale Raum verleiht der Improvisation eine orchestrale Dimension, so dass die poetischen Klänge mitunter auf einem Hochseil zu balancieren scheinen.

Poursuite dans la fôret

Monsoon Rains

Madhav's Dance

Über den Interpret

Pierre Favre wurde im Schweizer Jura, in Le Locle, geboren und begann im Alter von 15 Jahren als Autodidakt Schlagzeug zu spielen. Mit 17 tritt er bereits als Berufsmusiker auf. Obwohl sein erster Kontakt mit der Jazzmusik das Be-Bop war, spielt er später in verschiedenen älteren Stilarten wie New-Orleans und Dixieland.
Gegen Ende der 60er Jahre entwickelt Pierre eine neue melodiöse Konzeption der Perkussion. Rund um das konventionelle Schlagzeug verändert sich sein Instrument. Es wird zu einem selbstständigen und sich selbst genügenden Klangkörper, dem er in Solokonzerten orchestrale Dimensionen entlockt.
Zu Beginn der siebziger Jahre schlägt Pierre jedoch den Weg ein, der ihn für seine Originalität bekannt machen sollte. Ohne sich dessen bewusst zu werden, nimmt Pierre immer mehr von der orchestralen Gesamtheit in sein Spiel auf. Er tritt als Soloperkussionist auf, und solange schon sind die Kritiker sich über die außergewöhnliche Qualität dieser Solos einig.
In Favres Solokunst steckt nichts von jener demonstrativen Virtuosität, mit der die Grossen des Schlagzeugs brillant ihren Stil und ihre Begleittechniken vorführen. Ganz im Gegenteil findet sich bei Favre von Anfang an eine persönliche musikalische Vision: die Vision des perkussiven Klangs und darüber hinaus einer orchestralen Perkussion – im selben Sinn, wie eine Sonate für Piano zu verstehen ist. Die Chinesen schließlich, deren kollektives Gedächtnis eine viele tausend Jahre alte Kultur außerordentlicher Kontinuität umfasst, lassen sich da nicht täuschen: «Sie spielen wie unseren alten Meister», war da unter ihnen zu hören.